Biodiversität und Naturschutz

Biodiversität und Landschaftspflege

Biodiversität (Artenvielfalt) ist eine wichtige Basis der Stabilität von Ökosystemen und damit einer zukunftsfähigen Entwicklung. Würde man die Natur einfach wachsen lassen, würden große Teile unserer mitteleuropäischen Landschaft wieder verwalden und die Seen verlanden. Um unsere vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten, ist eine unter ökologischen Kriterien entwickelte Pflege erforderlich.

Was ist Biodiversität?

Als Biodiversität bezeichnet die Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Biodiversität beinhaltet.

Der Begriff Biodiversität beschreibt zudem:

  • die Vielfalt unterschiedlicher Arten als auch innerhalb einer Art
  • die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten sowie die Diversität aller Organismen eines Lebensraums 
  • die Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen sowie an Ökosystemfunktionen wie Bestäubung und Samenverbreitung
  • die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren

Vielfältige Tierwelt

Auf dem Bild ist eine Biene an einer Blume zu sehen.
(© J. Bretzger)

Im Frühjahr kommen in den Nassflächen verschiedene Amphibien wie Grasfrösche, Erdkröten oder Bergmolche vor. Auf den Wasserflächen können unterschiedliche Enten- und Gänsearten beobachtet werden. Im Uferbereich und auf den angrenzenden Wiesen, die nur im Ein- oder Zweijahresrhythmus gemäht werden, pflanzen sich unterschiedlichste Insektenarten fort.

Artensterben

Die Weltnaturschutzunion IUCN listet die Tier- und Pflanzenarten im Rahmen der Internationalen Roten Liste. Von den insgesamt 147.500 erfassten Arten finden sich fast 41.500 in Bedrohungskategorien (Stand: Juli 2022) und damit mehr Arten als jemals zuvor. Das Artensterben gilt neben der Klimakrise als die größte Bedrohung für unseren Planeten und unser eigenes Leben.

Wir befinden uns heute im größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit vor 65 Millionen Jahren. Ein Viertel der Säugetierarten, jede achte Vogelart, mehr als 30 Prozent der Haie und Rochen sowie 40 Prozent der Amphibienarten sind bedroht. Dass Arten aussterben, ist ein natürlicher Prozess, der jedoch heute unter dem Einfluss des Menschen beträchtlich beschleunigt stattfindet.

Lebensraum der Tiere

Der Mensch greift in die Landschaft ein – durch Städtebau und Straßen, landwirtschaftliche Nutzflächen sowie den Abbau von Rohstoffen. In zunehmender Nähe zum Menschen und seiner Infrastruktur nimmt die Raumnutzung der Arten ab. 

Wissenschaftler stellten weltweit einen Rückgang von Tierbewegungen in Gebieten, die vom Menschen beeinflusst sind, fest. Im Schnitt bewegen sich Säugetiere in Landschaften, die vom Menschen kultiviert wurden, nur ein Drittel bis halb so weit wie in freier Wildbahn. Ein Rückgang von Tierbewegungen kann deutliche Auswirkungen auf Ökosysteme haben, zum Beispiel eine geringere Verbreitung von Pflanzensamen, Veränderungen in den Nahrungsketten und abnehmende Tierzahlen.

Dürrwiesen als Lebensraum

Auf dem Bild ist ein Vogel zu sehen, der in einem Baum sitzt.
(© J. Bretzger)

Die Dürrwiesen und die Retentionsflächen des Rombachs erfüllen eine wichtige Funktion als Biotop. Nicht nur der See, sondern auch die renaturierten Bachläufe und Wiesen sind wichtig für die Artenvielfalt und bieten vielfältigen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Um Artenreichtum und Biodiversität zu schaffen, ist es wichtig, dass einzelne Bereiche ungestört bleiben. Daher gilt: Auf den Wegen bleiben, Hunde anleinen und Verschmutzungen aufräumen.