Smart City Cockpit

Künftig werden Städte über eine Vielzahl an Datenquellen verfügen, die in Echtzeit oder in verschiedenen zu definierenden Zeitabständen Daten erfassen. Die Zusammenführung dieser Datenquellen in einer Plattform ist Ziel der Basismaßnahme „Smart City Cockpit" des Modellprojektes #AAHDHGemeinsamDigital.

Screenshot - Smart City Cockpit der Stadt Aalen (© )

Die Live-Version des Dashboards ist unter aalen-dashboard.de abrufbar.

Diese erste Pilotanwendung zeigt die Chancen und Möglichkeiten einer kommunalen Datenplattform auf und demonstriert transparent verschiedene Anwendungsfälle für eine nutzenstiftende Umsetzung.

Das Smart City Cockpit wurde in Zusammenarbeit mit einem regionalen Projektkonsortium und in enger Partnerschaft mit der Stadt Heidenheim entwickelt.

Gemeinsam unterstützen die Unternehmen SmartMakers GmbH, Conclurer GmbH und die Agentur Graustich bei der Umsetzung. 

In den kommenden Wochen werden weitere Datenquellen und Anwendungsfälle eingebunden. Der Umsetzungsstand der Projekte wird auf dieser Seite der städtischen Homepage stetig aktualisiert.

Gerne dürfen Sie das Smart City Team der Stadt Aalen mit Verbesserungsvorschlägen unterstützen, damit das Dashboard stetig optimiert werden kann.

Dies ist möglich per E-Mail an smartcity@aalen.de oder telefonisch 07361 52-1130.

Anwendungsfälle (umgesetzt):

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Am östlichen Zugang (Reichsstädter Straße) zur Innenstadt erfasst ein Kamerasystem die Fußgängerfrequenz in Echtzeit. Sowohl kommende, wie auch gehende Besucher*innen werden erfasst und gezählt.

Durch die Erfassung der Besucherfrequenz in einzelnen Bereichen der Innenstadt können Planungsprozesse optimiert und die Vermarktung von Immobilien in der Innenstadt erleichtert werden. Weitere Standorte für Passantenfrequenzmessung im Bereich des Marktplatzes, am Reichsstädter Markt sowie am Spritzenhausplatz sind in Planung. Das Kamerasystem arbeitet DSGVO-konform und erhebt keine personenbezogenen Daten.

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Am östlichen Rand der Innenstadt, auf Höhe des Sparkassenplatzes, erfasst ein weiteres Kamerasystem in Echtzeit die Verkehrsfrequenz. Mithilfe von künstlicher Intelligenz wird die Anzahl, wie auch die Fahrzeugklasse erfasst und ausgewertet. Das System erkennt aktuell sechs Fahrzeugklassen (PKW, motorisiertes Zweirad, Bus, LKW, Lieferwagen, Fahrrad) und kann darüber hinaus weitere Anwendungsfälle erfassen und auswerten.

Die Erfassung der Verkehrsströme gibt den Fachämtern die Möglichkeit, Planungen zu optimieren und Bedarfe zur Verbesserung des Verkehrsflusses zu erfassen. Perspektivisch soll das System so erweitert werden, dass der Verkehr in Aalen dynamisch gesteuert werden kann. Auch dieses Kamerasystem arbeitet DSGVO-konform und erhebt keine personenbezogenen Daten.

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Der Pegelstand des Kochers wird mit einfachen Ultraschallsensoren erfasst und ebenfalls in Echtzeit gemessen. Die Sensoren sind batteriebetrieben (Laufzeit ca. 10 Jahre) und die Daten werden mittels LoRaWan (Long Range Wide Area Network) übertragen. Im Vergleich zu herkömmlichen Pegelanlagen ist dieses System daher deutlich kostengünstiger umzusetzen und flexibler einsetzbar. Umfangreiche Bauarbeiten zur Installation sind nicht nötig. So können flächendeckend Informationen in Echtzeit gesammelt und in ein Flussinformationssystem eingepflegt werden.

Perspektivisches Ziel ist es, auf Basis dieser Daten umfangreiche Informationen zur Gewässergesundheit zu erfassen und darüber hinaus ein Hochwasserwarnsystem zu entwickeln.

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Der Klimawandel stellt Pflanzen im städtischen Raum vor große Herausforderungen. Ereignisse wie hohe Temperaturen und Starkregen machen die Pflege von Pflanzinseln und anderem urbanem Grün schon heute zu einer Herausforderung und insbesondere im Sommer auch aufwändig. Mittels Sensorik kann der Zustand der Pflanzbeete erfasst werden und so der Ressourceneinsatz optimiert werden. Im Umfeld des Sparkassenplatzes werden testweise zwei Pflanzbeete überwacht, um erste Erfahrungen damit zu sammeln. Ziel des Anwendungsfalls ist es, künftig Gießrouten und andere Pflegearbeiten zu optimieren.

Aktuell noch nicht eingebunden, ist die Messung der Bodenfeuchte in neugepflanzten Baumquartieren in der Friedrichstraße. Diese werden in den kommenden Wochen zusätzlich integriert.

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Die Verfügbarkeit von Parkflächen hat für Besucher der Innenstadt und Veranstaltungen eine zentrale Bedeutung. Der daraus resultierende Parksuchverkehr führt oftmals zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen und hat damit einen bedeutenden Anteil an CO2-, Kohlenmonoxid- und weiteren Emissionen. Durch eine Erfassung des Belegt-Status der Stellplätze in Parkhäusern, am Straßenrand und auf anderen Parkflächen kann der Parksuchverkehr deutlich reduziert und die Auslastung der Stellplätze gesteigert werden. Zudem wird es so möglich, die Verfügbarkeit von Parkplätzen zu überwachen und die Bereitstellung von Stellplätzen entsprechend zu steuern und zu planen.

Hierfür werden im Stadtgebiet bereits insgesamt über 30 Kamerasysteme wie auch Bodenparksensoren eingesetzt und getestet. Die Erfassung weiterer Parkflächen ist aktuell in Planung.

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Am Sparkassenplatz kontrolliert ein Kamerasystem das Freihalten des entsprechenden Rettungsweges.

Zugeparkte Rettungswege sind ein tägliches Ärgernis für Einsatzkräfte und kosten immer wieder wertvolle Zeit und im Extremfall sogar Leben. Durch eine kontinuierliche Erfassung der Situation auf kritischen Rettungszufahrten kann das widerrechtliche Blockieren von Rettungswegen drastisch reduziert und im Ernstfall eine schnelle und unbehinderte Erreichbarkeit der Zufahrten sichergestellt werden.

Das Kamerasystem arbeitet DSGVO-konform und erhebt keine personenbezogenen Daten.

Anwendungsfälle (in Umsetzung):

Aalen verfügt über attraktive Wohnmobilstellplätze bei den Limes-Thermen. Um die Nutzung für Wohnmobilreisende zu erleichtern, sollen die Stellplätze mittels Sensoren erfasst werden. Daraus lassen sich die durchschnittliche Nutzungsdauer und die aktuelle Belegung erfassen. Der aktuelle Belegungsstatus wird dann ebenfalls über das Dashboard visualisiert.

Die Verfügbarkeit von Behindertenparkplätzen – insbesondere in Parkhäusern - stellt betroffene Nutzer*innen oftmals vor Herausforderungen. Bislang ist der Belegungsstatus bzw. die Verfügbarkeit nicht ersichtlich. Durch die Ausstattung aller Behindertenparkplätze in den Parkhäusern der Stadtwerke Aalen mit Sensorik soll hier Abhilfe geschaffen werden. Künftig wird es möglich sein, bereits vor der Einfahrt in die Parkhäuser und Tiefgaragen den Belegungsstatus auf dem Dashboard zu sehen. Weitere Stellplätze sollen so schrittweise ebenfalls ausgestattet und erfasst werden.

Um eine klimaresiliente Stadt zu verwirklichen spielt das städtische Grün eine zentrale Rolle. Gerade im anfänglichen Wachstumsstadium von Pflanzen, sind diese sehr empfindlich bei Trockenheit und Nässe. Um hier die Risiken zu minimieren und ein optimales Wachstum zu garantieren, wurden bei Baumpflanzungen in der Friedrichstraße mehrere Sensoren in unterschiedlicher Tiefe an den Wurzeln der Bäume angebracht. Dadurch kann die Baumgesundheit verbessert werden. Zusätzlich lassen sich dadurch Gießzyklen optimieren und somit Ressourcen sparen.

Die Sicherheit im Straßenverkehr ist vor allem in der kalten Jahreszeit ein zentrales Anliegen. Hier sorgt heute der Winterdienst der städtischen Betriebe für schnee- und eisfreie Verkehrsflächen. Bei Wintereinbruch kann jedoch in einer Flächenstadt wie Aalen nicht überall sofort und gleichzeitig gehandelt werden. Hier hilft das Glättemonitoring. Durch optische Sensoren können markante Stellen im Stadtgebiet überprüft werden. Auf Grundlage der erhobenen Daten können Prognosen zur Räumung der Straßen erstellt werden, um so effizienter und planbarer zu handeln.

                                                                  

Pressemitteilung "Sensoren machen den Winterdienst smart"

Regio-TV Beitrag "Der Winterdienst in Aalen wird smart"

Radfahren wird immer beliebter, ist gesund und eine klimafreundliche Art der Mobilität. Aalen geht hier einen besonderen Weg, vor allem der Mountainbike-Weltcup macht die Stadt zu einem Leuchtturm fürs Fahrradfahren. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten des Radsports. Daher ist es wichtig auch die richtige Infrastruktur hierfür zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund wurde entschieden, entlang des Kocherradwegs eine digitale Radverkehrszählung zu installieren, durch welche sowohl interessierte Bürger als auch die Stadtverwaltung erkennen können, wie stark der Weg frequentiert wird. Hierdurch können Einschätzungen zum Ausbau der Radinfrastruktur abgeleitet werden.

Anwendungsfälle (in Planung):

In besonders hoch frequentierten Parkgebieten kommt es immer wieder zu Problemen durch unberechtigt abgestellte Fahrzeuge. Hier kann das Konzept des Berechtigungsparkens Abhilfe schaffen. Egal ob Anwohnerparken, der firmeneigene- oder Privatparkplatz, es ist immer ärgerlich, wenn unberechtigt geparkte Fahrzeuge den Parkplatz besetzen. Die Parkflächen sollen digital nach ihrem Belegungsstatus erfasst werden. Zusätzlich soll eine Bluetooth-Beacon-Triangulation zum Einsatz kommen, welche feststellen lässt, inwieweit eine Berechtigung für das Parken auf dem jeweiligen Parkplatz vorliegt. Zusätzlich könnte dies dem örtlichen Ordnungsdienst bei einer zielgerichteten Kontrolle der Parkflächen helfen und so effizienter arbeiten lassen.