Waldcampus Hochschule Aalen

Die Hochschule Aalen ist eine der bedeutsamsten Einrichtungen in der Stadt Aalen und der Region Ostwürttemberg. Durch die Unterstützung der Hochschule Aalen werden auch die Unternehmen in der Region und somit der Wirtschaftsstandort und Lebensraum Aalen als Ganzes gestärkt.

Waldcampus Ansicht Anton-Huber-Straße
Waldcampus Ansicht Anton-Huber-Straße (© Büro BJW)
Waldcampus Ansicht von Westen: Mensa und Fakultätsgebäude
Waldcampus Ansicht von Westen: Mensa und Fakultätsgebäude (© Büro BJW)

Der Baubeginn der ersten beiden Gebäude auf dem zentral gelegenen Waldcampus der Hochschule Aalen steht 2020 bevor. Seit längerer Zeit arbeiten die Hochschule und die Stadt Aalen gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg an einer langfristigen Entwicklungskonzeption, um die Attraktivität des Hochschulcampus signifikant zu verbessern und die zentrale Bedeutung der Hochschule für die Forschungsstadt Aalen städtebaulich sichtbar zu machen.

Für die Errichtung des Waldcampus wurde 2014 – 2016 ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt. Hierbei wurden sowohl die Öffentlichkeit als auch sämtliche Träger öffentlicher Belange beteiligt. Zudem fand ein städtebaulicher Wettbewerb für die architektonische Umsetzung statt. Die Erweiterung der Hochschule Aalen wurde in engem Austausch mit dem Landesfinanzministerium sowie dem Wissenschaftsministerium erörtert und ist im Landeshaushalt mit finanziellen Mitteln hinterlegt. Nachdem sowohl die Waldumwandlungsgenehmigung für die Bauflächen des Waldcampus als auch baurechtlichen Entscheidungen für die geplanten Baumaßnahmen vorliegen, kann die Umsetzung jetzt beginnen.

Für die künftige Bebauung musste im Frühjahr 2020 eine Teilfläche entlang der Anton-Huber-Straße gerodet werden. Die Rodung fand zu großen Teilen auf einer künstlichen Aufschüttung aus den 1970er Jahren statt. Die alten Eichenbestände entlang der Rombacher Straße und am westlichen Trauf werden dauerhaft erhalten und rahmen den künftigen Waldcampus ein. Zwischen den Gebäuden als auch entlang der Anton-Huber-Straße sind Neupflanzungen von zahlreichen Bäumen und weiteren Grünstrukturen geplant. Der bestehende Kompensationsbedarf wird bei der Umsetzung des Waldcampus u.a. durch eine Ersatzaufforstung entlang der Bundesstraße B 29 am Waldrand des Rohrwangs vollständig ausgeglichen.

Infos zum Waldcampus – Kosten und Ziele

Neben einem Fakultätsgebäude für die Wirtschaftswissenschaften (25,9 Mio. Euro) -  Bauherr ist das Land Baden-Württemberg - soll ein weiteres Wohnheim für Studierende mit integrierter Kindertagesstätte (15 Mio. Euro) entstehen. Bauherr wird dazu das Jugendwerk Aalen sein. Damit wird dem Flächendefizit der Hochschule Aalen Rechnung getragen und notwendiger Wohnraum sowie dringend benötigte Betreuungsplätze entstehen. Mittelfristig soll eine neue Mensa (16 Mio. Euro Kostenschätzung) als dritter Baustein den Waldcampus komplettieren – Bauherr ist ebenfalls das Land.

Campus beleben und Umfeld einbeziehen

Die Gebäude des Waldcampus sollen in eine grüne Freiraumstruktur eingebettet werden, damit soll ein harmonisches Bindeglied zwischen Siedlungs-, Wald- und Naherholungsbereich entstehen. Insgesamt soll die Anton-Huber-Straße als zentrale Campusachse für Fußgänger und Radfahrer attraktiver gestaltet sein. Eine Gleichberechtigung der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer, die Attraktivität des öffentlichen Raums sowie die grundsätzliche Verkehrssicherheit gehören zu den Zielen.

Durch die neuen Gebäude des Waldcampus wird sowohl für die Hochschule Aalen, aber auch für die umliegenden Quartiere in der Forschungsstadt Aalen und die gesamte Region ein deutlicher Mehrwert entstehen: Neben neuen Betreuungsplätzen nahe den Wohnquartieren Hüttfeld und Unterrombach stellt der Waldcampus eine dauerhafte Sicherung des Hochschulstandorts in Aalen dar. Die Hochschule Aalen wird als starker Motor des Wissens- und Technologietransfers in Ostwürttemberg weiter gestärkt.

Fortschreibung Masterplan Hochschule Aalen

Der Masterplan der Hochschule Aalen stellt die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten der Hochschule unter Einbeziehung städtebaulicher Zielsetzungen der Stadt Aalen dar. Die 2010 aufgestellte Masterplanung wurde in mehreren Arbeitsgruppengesprächen zwischen Vermögen und Bau, der Stadt Aalen und der Hochschule Aalen weitergeschrieben und an die aktuellen Entwicklungen angepasst. Aktuelle Projekte wurden in den Masterplan, der einerseits als gesicherte Planungsgrundlage für aktuelle und künftige Entscheidungen dient und andererseits die Möglichkeiten für die Hochschule und hochschulnahe Einrichtungen am Standort Aalen aufzeigt, eingebunden. Der Masterplan wurde grafisch überarbeitet und durch ein neues Farbkonzept übersichtlich gestaltet.

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Zusammenarbeit zwischen Stadt, Hochschule und Land:

Seit Bestehen der Hochschule Aalen gibt es eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Stadt Aalen, der Hochschule Aalen und dem Land Baden-Württemberg. Nach Außen wird dies aktuell bei Themen wie der Smart City Aalen oder verschiedenen Veranstaltungen zur Nachhaltigkeit sehr deutlich. Doch auch hinter den Kulissen finden regelmäßigen Abstimmungsrunden der drei Akteure statt, um aktuelle Projekte und Bauvorhaben, aber auch die Gesamtentwicklung der Hochschule voranzubringen und weiterzudenken.

Bisherige Entwicklung der Hochschule Aalen:

Die Hochschule Aalen ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gewachsen. Sei es durch die Anzahl der Studierenden auf derzeit knapp 6.000, aber auch durch zahlreiche neue Hochschulgebäude wie bspw. auf dem Campus Burren entlang der Westumgehung. Bislang verteilen sich die Einrichtungen der Hochschule Aalen an vielen einzelnen Standorten im Stadtgebiet, u.a. entlang der Gartenstraße und im Mercatura. Studierende müssen im Tagesverlauf oft zwischen den auseinanderliegenden Einrichtungen und Lehrveranstaltungen wechseln. Ein reibungsfreier Forschungs- und Lehrbetrieb kann in dieser Form langfristig nicht sichergestellt werden.

Daher ist es ein Ziel, möglichst alle Hochschuleinrichtungen im Übergang zwischen Hüttfeld, Rohrwang und der Westumgehung rund um den künftigen Waldcampus zusammenzuführen. Kurzfristig sollen die beiden Campusstandorte Beethovenstraße und Burren durch den Waldcampus zu einem gemeinsamen, großen Campus zusammenwachsen. Aktuell wurde durch die Busanbindung des Campus Burren ein weiterer Schritt in diese Richtung gesetzt. Die geplante Ansiedlung der Steinbeisstiftung auf dem Campus Burren wird das mittlerweile etablierte Innovationszentrum sehr gut ergänzen.

Darüber hinaus soll der Hochschulcampus weiter mit der Stadt und dem Freiraum in Verbindung treten. Über eine stärkere Einbindung in das Stadtgefüge wird ein intensiverer Nutzerautausch angestrebt. Hierzu zählen neben dem Rohrwang als Naherholungsraum besonders die unterschiedlichen Sporteinrichtungen, die Wohngebiete Unterrombach und Hüttfeld sowie die kulturellen Einrichtungen Limesmuseum und Stadthalle.

Das Explorhino Science Center stellt für diese Vernetzung einen bedeutsamen Baustein dar. Das neue Aushängeschild der Stadt Aalen trägt seither erheblich zum Image einer technologieorientierten und zukunftsgerichteten Stadt bei. Für die Stadt Aalen ist es schlussendlich auch ein Alleinstellungsmerkmal, welches weit über die Region Ostwürttemberg hinausstrahlt.

Aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger soll die Hochschule einerseits als wesentlicher Teil der Stadt wahrgenommen werden. Andererseits ist die Stadt Aalen für die Hochschule durch ihre zahlreichen Kultur- und Sportangebote sowie die landschaftlich reizvolle Lage am Rande der schwäbischen Alb ein idealer Rahmen und Lebensraum.

Für die Stadt Aalen und die Region Ostwürttemberg ist die Hochschule als Bildungseinrichtung und Begegnungsraum für junge Menschen von hoher Bedeutung. Durch das Studienangebot bleiben junge Erwachsene der Region treu, dies sichert langfristig auch die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt (Gründerszene). Zudem lernen Studierende von außerhalb die Vorzüge und die Lebensqualität in Aalen kennen und finden nach ihrem Studienabschluss immer öfter einen Arbeitsplatz bei einem Unternehmen in der Region.

Aktuelle Projekte

Der Bebauungsplan für den Waldcampus wurde durch den Gemeinderat am 03.03.2016 beschlossen und ist am 16.03.2016 in Kraft getreten.

Im Bereich der Hochschule Aalen sind weitere Entwicklungen u.a. zur Reduzierung des bestehenden Flächendefizits, zur Entlastung der Parkplatzsituation sowie zur Ergänzung der Lehre und Forschung geplant. Im Zuge der Aufstellung von Bebauungsplänen wird hierbei verfahrensgemäß stets die Öffentlichkeit beteiligt und anschließend die entsprechenden Beschlüsse durch den Gemeinderat der Stadt Aalen gefasst.