Hochwasserschutz mit Lebensqualität

Baggerbiss für ökologische Umgestaltung des Kochers im Bereich Aalen-Süd

Hochwasserschutz mit Lebensqualität
(© Stadt Aalen)

Rund 4,5 Mio. Euro investiert die Stadt Aalen in die ökologische Umgestaltung des Kochers im Bereich Aalen Süd,  beginnend an der Brücke Zugang Kaufland bis rund 340 Meter oberhalb der Brücke Burgstallstraße.  Auf einer Länge von rund 700 Metern wird das Flussbett renaturiert und die Betonwanne rückgebaut zugunsten flacher, natürlicher Uferböschungen.  Gleichzeitig dient die Maßnahme als Hochwasserschutzmaßnahme. Am Mittwochmittag gab Oberbürgermeister Frederick Brütting mit einem Baggerbiss den offiziellen Startschuss für die Baumaßnahme. Neben Landrat Dr. Joachim Bläse waren Mitglieder des Gemeinderats und Kreistags gekommen ebenso wie Vertreter der ausführenden Baufirmen und Planungsbüros und des zuständigen Fachämter von Stadt und Landkreis. 

Die Aalener City sei früher regelmäßig überflutet worden, erinnerte Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle bei seiner Begrüßung, doch dank der umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen an der Aal, habe man „die Fluten in den Griff bekommen. „Die Starkregenereignisse der letzten Jahre haben uns wachgerüttelt“,  und das habe dazu geführt, dass man Überschwemmungsbereiche so gestalte, dass Schaden von der Stadt abgewendet werde. Nach Abschluss der jetzt gestarteten Maßnahme sei auch bei einem hundertjährigen Hochwasser die Innenstadt entsprechend geschützt. Zu der geplanten Neugestaltung der Uferböschungen ist 
zur Strömungslenkung im Gewässer der Einbau sogenannter Buhen aus Totholz und Findlingen geplant. Unterhalb der Brücke Burgstallstraße wird eine Vertiefung der Gewässersohle um rund 1,30 Meter und beidseitig der Bau einer Ufermauer auf ca. 30 Meter Länge erforderlich. Diese Mauern sollen aus Gabionen mit Natursteinverblendung herstellt werden, damit sie sich in die natürliche Umgebung einfügen. Für die Bepflanzung der Uferzonen sind neben gewässertypischen Gehölzpflanzen wie Weide und Erle, Hochstaudenfluren und verschiedene Ansaatformen vorgesehen. Zudem sollen später Sitz und Trittstufen im flachen Böschungsbereich eingebaut werden.
Für ihren „Beitrag am Gesamtwerk“ dankte Steidle allen Anwohnern, den Mitgliedern des Kreisrates, den externen Fachplanern sowie den Mitarbeiterin bei Land, Kreis und Stadt. Die Baumaßnahme wird rund 1,5  Jahre dauern. Vom Land gibt es für den Hochwasserschutz eine Förderung in Höhe von 30 Prozent und für die Renaturierung 85 Prozent. 
Von einer gelungenen Gratwanderung zwischen Sicherheitsanforderungen und Lebensqualität sprach Landrat Dr. Joachim Bläse in seinem Grußwort und dankte der Stadt Aalen für das „wunderbare Abwägen“ und die gute Zusammenarbeit. Auch für die Landkreisverwaltung als attraktiver Arbeitgeberin, mit an dieser Stelle 470 Arbeitsplätzen, genieße die Maßnahme einen hohen Stellenwert. Anschließend übernahm Oberbürgermeister Brütting den Steuerknüppel des bereitstehenden Baggers, um den offiziellen Startschuss zu geben. 

© Stadt Aalen, 28.01.2022