Limesmuseum bleibt vorläufig geöffnet

Vorarbeiten für die Ertüchtigung laufen parallel zum Museumsbetrieb

Der Gemeinderat hat im September die Sanierung und den Umbau des Limesmuseums an das Stuttgarter Architektenbüro K+H vergeben. Eine Analyse der Gebäudehülle hat ergeben, dass die erforderlichen Vorarbeiten für die umfangreichen Sanierungsarbeiten eine Teilschließung des Museumsbetriebs erst ab dem 1. August 2016 erforderlich machen. Ein Team des Archäologischen Landesmuseum wird dann mit dem fachgerechten Abbau der Dauerausstellung und der Exponate beginnen. Reiterbaracke und Archäologischer Park können auch während des Umbaus besucht werden. Mit einem Abschluss der Arbeiten ist im Sommer 2018 zu rechnen.

Limesmuseum bleibt vorläufig geöffnet
Limesmuseum bleibt vorläufig geöffnet (© Stadt Aalen)

Der Umbau des Limesmuseum wird insgesamt rund 6,7 Mio Euro kosten. Die Stadt hat hierfür Mittel aus dem Bundeshaushalt zugesagt bekommen. Mit rund 2,4 Mio Euro aus dem Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“  wird der wichtigen Funktion des Limesmuseums aus städtebaulicher Perspektive Rechnung getragen. Das UNESCO Welterbe „Archäologischer Park und Reiterkastell“ soll mit dem heutigen Stadtgebiet enger verbunden werden.
„Das Limesmuseum hat aufgrund seiner exponierten Lage eine große städtebauliche Bedeutung auch in Verbindung mit der Stadthalle, dem Berliner Platz und die Wegebeziehungen in die Stadt hinein“, sagt Oberbürgermeister Thilo Rentschler.

Finanzieller Zuschuss vom Land Baden-Württemberg angekündigt

Als Ergebnis intensiver Verhandlungen mit dem Finanzministerium und mit Unterstützung von Landtagsabgeordneten Klaus Maier (SPD) sowie des Archäologischen Landesmuseums (ALM) konnte der Oberbürgermeister eine Zusage für einen Landeszuschuss von 1,5 Mio Euro erreichen. Damit soll die Dauerausstellung völlig neu gestaltet werden. Das Limesmuseum als wichtigstes Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums wird damit auf den neuesten Stand in der Museumsdidaktik gebracht. Landtagsabgeordneter Klaus Maier (SPD) bestätigt: „Mittel- und Verpflichtungsermächtigungen wurden im zweiten Nachtrag zum Staatshaushalt bereitgestellt.“
„Ich freue mich sehr, dass wir die Sanierung des Hauses zu fast zwei Dritteln durch Mittel des Bundes und des Landes finanzieren können. Das ist ein starkes Signal für die überregionale Bedeutung des wichtigsten Römermuseums in Deutschland“, sagte der Oberbürgermeister im Hinblick auf die gute Botschaft aus der Landeshauptstadt. Das Archäologische Landesmuseum will nun baldmöglichst eine Ausschreibung der Neugestaltung der Dauerausstellung im Limesmuseum auf den Weg bringen. Dabei sollen insbesondere der UNESCO-Welterbestatus und der gesamte Verlauf des Limes herausgearbeitet und für die Vermittlung an die Museumsbesucher aufbereitet werden.

Museumsbetrieb 2015 bis August 2016 und Interimsstandort während der Schließung

Bis zur Schließung des Museums sollen alle angekündigten Veranstaltungen und  auch die Führungen für Schulklassen wie geplant durchgeführt werden. „Auf diese Weise können wir während der Hochsaison im Frühjahr/Sommer 2016 unser Haus geöffnet halten und wir müssen die bereits angemeldeten Schulklassen nicht auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten“, erläutert Dr. Roland Schurig, Leiter des Amtes für Kultur und Tourismus, den Zeitplan für den Umbau.
Zum jetzigen Zeitpunkt werden bereits die Magazine und Verwaltungsbüros im Museumsgebäude ausgeräumt und ausgelagert.
Das Büro des Limesinformationszentrums für Baden-Württemberg, bisher im 1. Obergeschoss des Museums beheimatet, wird temporär in den Nebenräumen des ehemaligen Stadthallenrestaurants gegenüber untergebracht und die Museumspädagogik und die Museumsleitung sollen bis zum Frühjahr 2016 im ehemaligen Haus der Stadtgeschichte beim St. Johann-Friedhof miteinziehen können. Aktionen für Schulklassen und Besuchergruppen werden in den Konferenzräumen der Stadthalle oder in der Reiterbaracke durchgeführt werden.

Besichtigungen während der Bauzeit – Neueröffnung im Sommer 2018 geplant

Während der Umbauphase ab Oktober 2016 stehen Besuchern der Archäologische Park und auch die Rekonstruktion einer römischen Reiterbaracke weiterhin für Besichtigungen offen.
Gleichzeitig planen der wissenschaftliche Leiter des Limesmuseums, Dr. Martin Kemkes, gemeinsam mit Dr. Stephan Bender, Leiter des Limesinformationszentrums, eine kleine Dauerausstellung in den Räumen des ehemaligen Hauses der Stadtgeschichte unter dem Arbeitstitel „Vita Romana – Handwerk, Kultur und Alltag im römischen Aalen.“  Die Eröffnung ist für September 2016 vorgesehen, am Eröffnungstag soll es gleichzeitig römische Vorführungen auf dem Außengelände geben. Mit diesen „Kleinen Römertagen“ wird der zweijährige Turnus der beliebten Römertage nicht unterbrochen. Nach der Neueröffnung im Sommer 2018 finden dann wieder die regulären Römertage statt.

Über den Stand der Umbaumaßnahmen und den Interimsbetrieb informiert die Homepage des Limesmuseums unter www.Limesmuseum.de.

© Stadt Aalen, 02.01.2015