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Stadt Aalen schafft Sozialmietwohnungen

Die Stadt Aalen hat gemeinsam mit der Wohnungsbau Aalen GmbH ein Maßnahmenpaket geschnürt, um in den nächsten Jahren im Stadtgebiet Wohnraum für alle Zielgruppen und in allen Preislagen bereitzustellen und dadurch die hohe Nachfrage bedienen zu können. Mit dem Aalener Modell zur Wohnraumförderung will die Stadt in den nächsten drei Jahren den Bau von 35 Sozialmietwohnungen fördern. In den nächsten zehn Jahren kann die Stadt außerdem die Sicherung von Wohnraum für Haushalte mit mittlerem Einkommen durch den Erwerb von bis zu 50 Belegungsrechten fördern, sobald der Gemeinderat dies entschieden hat.

(© Stadt Aalen)

„Die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Aalen ist bereits sehr angespannt und Wohnraum ist knapp, vor allem bezahlbarer“, erklärt Oberbürgermeister Thilo Rentschler. „Wir haben einen erhöhten Handlungsbedarf, da die neue Bevölkerungsprognose davon ausgeht, dass Aalen auf 70.000 Einwohner zustrebt. In den letzten acht Jahren sind 3.000 neue Arbeitsplätze in Aalen entstanden. Außerdem animieren wir Studierende, sich mit Erstwohnsitz anzumelden und in Aalen wohnhaft zu werden. Dazu kommt im Rahmen der Anschlussunterbringung für Flüchtlinge in den nächsten Jahren noch weitere Nachfrage hinzu. Wir möchten mit Maßnehmen auf drei Handlungsebenen eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt und eine Stabilisierung der Mietpreise erreichen und Konkurrenzsituationen um günstigen Wohnraum vermeiden. Land und Bund sehe ich ebenfalls in der Pflicht, Zuschüsse für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen und private und kommunale Bauträger oder direkt die Städte zu unterstützen.“

Projekte der Wohnungsbau Aalen

Die Wohnungsbau Aalen hat ein sehr ehrgeiziges Programm im gesamten Stadtgebiet vor der Brust. Sie will  in den nächsten acht Jahren insgesamt 100 Millionen Euro investieren und kann damit rund 400 neue Wohneinheiten erstellen, rund 28 Prozent davon sollen Sozialmietwohnungen sein. Die Hälfte dieser Wohnungen wird verkauft, die andere Hälfte teilt sich wiederum je zur Hälfte auf in Mietwohnungen und Sozialmietwohnungen.

Die Projekte verteilen sich folgendermaßen im Stadtgebiet:

Kernstadt: 285 Wohneinheiten (davon 74 Sozialmietwohnungen)
Dewangen: 15 (4)
Hofen: 8 (2)
Unterkochen: 26 (16)
Unterrombach/Hofherrnweiler: 8 (3)
Wasseralfingen: 51 (16)

Aalener Modell zur Wohnraumförderung

Im Oktober 2015 hat der Gemeinderat das Aalener Modell zur Wohnraumförderung auf den Weg gebracht. Das Aalener Modell besteht aus drei Bestandteilen:

Zuschuss zur Herstellung von Sozialmietwohnungen.
Damit soll ein Anreiz zum Bau von Sozialmietwohnungen geschaffen werden. Die Förderung für Bauherren liegt bei 180 Euro pro Quadratmeter bei einer Zweckbindung für die soziale Vermietung von 15 Jahren. Dies entspricht 13.500 Euro bei einer 75 m²-Wohnung. Bereits im Haushalt 2016 sind dafür 90.000 Euro verfügbar, 2017 und 2018 dann jeweils 45.000 Euro.


Erwerb von Belegungsrechten für mittlere Einkommensempfänger
Die Stadt Aalen möchte sich mit einem Förderzuschuss und einer Aufwandsentschädigung Belegungsrechte an neuen und gebrauchten Wohnungen erwerben, die nicht sozialhilfeberechtigt sind. Wohnungsbesitzer, die sich verpflichten, ihre Wohnung an mittlere Einkommensempfänger zu vermieten, erhalten die Differenz zur ortsüblichen Vergleichsmiete erstattet. Die Mieter bezahlen dadurch eine ermäßigte Miete. Außerdem erhält der Vermieter eine Aufwandspauschale.
Dadurch will die Stadt die Nachfragekartei abbauen und die Vermietung von bestehendem Wohnraum aktivieren, indem den Vermietern ein Anreiz geboten wird. Pro Belegungsrecht muss die Stadt mit Kosten von 1.700 bis 1.900 Euro pro Jahr rechnen. Ab dem Haushalt 2016 stehen jährlich 90.000 Euro bereit.

Verzicht Dividendenausschüttung
Zusätzlich verzichtet die Stadt auf die Dividende der Wohnungsbau Aalen in Höhe von rund 97.000 Euro. Die Wohnungsbau verpflichtet sich, die Mittel zur Errichtung von Sozialmietwohnungen zu verwenden. Dadurch können zusätzlich 7 bis 8 Sozialmietwohnungen gebaut werden.

Aktivierung privater Investoren

Auf dem Stadtoval biegt die Stadt bei der Entsiegelung nach einem Marathonlauf auf die Zielgerade ein. Auf-grund der Vornutzung des Geländes waren dies notwendige vorbereitende Arbeiten, um das Gebiet weiterentwickeln zu können. Hier entstehen auf über 6,5 Hek-tar rund 250 Wohneinheiten. Erste Baukräne werden ab Frühjahr 2017 zu sehen sein und Mitte / Ende 2018 könnten die ersten Bauten fertig gestellt sein.
Auf der ehemaligen Gewerbebrache in der Maiergasse Wasseralfingen entsteht ebenfalls großflächig attraktiver Wohnraum in Zentrumsnähe sowie Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen.

In der Stadt Aalen herrscht insgesamt ein investorenfreundliches Klima und durch die Ausweisung von neu-en Baugebieten in der Stadt und den Teilorten in den nächsten Jahren stehen in Kürze wieder Bauplätze zur Verfügung.

Innenentwicklung

Die Stadt Aalen legt laut Erstem Bürgermeister Wolfgang Steidle ein Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ auf. In diesem Zusammenhang soll ein kommunaler Flächenmanager eingestellt werden. Außerdem soll ein kommunaler Innenentwicklungsfonds konzipiert werden, der durch eine Innenentwicklungsumlage bei Bauplätzen im Außenbereich gespeist wird. Mit diesem sollen Abbruch- und Abräumkosten zur Schaffung von neuem Wohnraum nicht erhaltenswerter und nicht ortsbildprägender ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden gefördert werden (Baujahr zwi-schen ca. 1960 und 1975). Außerdem sollen Umbau oder Modernisierung von erhaltenswerter und ortsbildprägender Bausubstanz gefördert werden (Baujahr zwi-schen ca. 1945 und 1965).

Innenentwicklung durch Nachverdichtung oder die Schließung von Baulücken und die Konversion von Brachflächen sowie der sparsame Umgang mit der freien Landschaft ist eine Zukunftsaufgabe des Städtebaus. Um allen ausreichend Wohnraum bieten zu können, ist es erforderlich, Flächenreserven zu nutzen. Bereits 2010 hat die Stadt Aalen ein Baulandkataster im Internet veröffentlicht, das unbebaute oder nur geringfügig genutzte Grundstücke und Baulücken beinhaltet. Dies soll weiter forciert werden.

© Stadt Aalen, 20.06.2016